Das Kreuz umarmend
Das Wort Gottes im Herz
Kniet sie am Boden
Fühlend den Schmerz
Die Sehnsucht in ihr
Weckt tödliche Gier
Die Lust lässt bluten das sterbliche Fleisch
Es blutet die Haut, so feucht und so weich
Das Kreuz gleitet tiefer
an weißer Haut entlang
Und sie stimmt ein in
Den himmlischen Engelsgesang
„Gott, oh Gott,
Dring tief in mich ein,
Lass mich Geliebte und Schwester Dir sein“
Locken von schwarzem Haar
Umspielen die Brust
In ihrem Schmerz
Erwacht tiefste Lust
Den Himmel fühlend
Nach Erlösung sehnend
Schaut sie zum Kreuz
Um Erbarmen flehend
„Gott, oh Gott,
Mach mich Dein Eigen
Sonst werde ich untergehen in
ewigem Schweigen“
Die weiße Haut färbt sich mit Blut
Das Kreuz auf der Haut
Brennt wie heißeste Glut
Doch sie fühlt nur dies
Dunkle Entzücken
Sie wird dieser Welt
Alsbald schon entrücken
Geißelnde Dornen martern die Haut
Aus ihrem Mund dringt ein seufzender Laut
Die Nägel bohren tiefe Wunden,
Am Ende hat sie die Liebe gefunden
Das Kreuz nimmt Besitz von ihr
Dringt tief in sie ein
Aus ihrer Kehle dringt ein
Grausames Schrein
Und Blut tropft von ihrer Brust,
Sie stirbt durch des
Falschen Gottes Lust.